Medikamentöse Behandlung bei Schilddrüsenerkrankungen

Bei einem Großteil der Schilddrüsenerkrankungen erfolgt zunächst ein Versuch mit medikamentöser Therapie. Auch nach einer Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie ist häufig eine weitere medikamentöse Behandlung erforderlich.

Mit welchen Medikamenten werden Schilddrüsenerkrankungen behandelt?

Jod-Tabletten bei Struma

Ein chronischer Jodmangel gilt als ein möglicher Auslöser der krankhaften Schilddrüsenvergrößerung (Struma). Ist die Schilddrüsenhormonlage bei solchen Patienten ausgeglichen, ist die einfachste und wirkungsvollste Therapie die Gabe von Jodid in Tablettenform. Dadurch wird der Jodmangel in der Schilddrüse aufgehoben. In günstigen Fällen kann es allein dadurch zu einer Verkleinerung oder zur Verhinderung einer weiteren Vergrößerung der Schilddrüse kommen.

Bei einer drohenden oder bestehenden Schilddrüsenüberfunktion ebenso wie einer Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto sollte vom Patienten außerhalb der normalen Nahrung kein zusätzliches Jod aufgenommen werden.

Schilddrüsenhormone: Medikamente Schilddrüsenunterfunktion

Es gibt synthetische und sogenannte bioidente Präparate. Synthetische, also rein chemisch hergestellte Schilddrüsenhormone, gibt es in verschiedenen Dosierungen als reine Thyroxin-Tabletten (T4), als reine T3-Tabletten und als Kombinations-Präparate mit T4 und T3. Da der Körper je nach Bedarf aus dem langlebigeren und weniger wirksamen T4 durch die Abspaltung eines Jod-Atoms das stärker wirksamere und kurzlebigere T3 herstellen kann, favorisieren die meisten Experten wegen der besseren Steuerbarkeit und Verträglichkeit die Monotherapie mit synthetischem Thyroxin. Trotz Thyroxin-Gabe und Normalisierung der Hormonspiegel leidet ein Teil der Patienten weiter unter typischen Symptomen einer Hypothyreose. Erst dann empfehlen Experten einen Therapieversuch mit T4-T3-Kombinationspräparaten.

Bioidente oder auch so genannte biologische oder natürliche Schilddrüsenhormone sind Hormonextrakte, die aus tierischen Schilddrüsen (meist vom Schwein oder Rind) gewonnen werden (Internationaler Fachausdruck: DTE = Desiccated Thyroid Extract = getrockneter Schilddrüsenextrakt). DTE enthalten prinzipiell alle in der Schilddrüse gebildeten Hormone, also Thyroxin, Tri-, Di- und Mono-Jodthyronin, Thyronamine und Calcitonin in einem natürlichen Mischungsverhältnis und werden auch zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Menschen eingesetzt. Diese Therapie ist unter Experten umstritten. Befürworter einer Therapie mit bioidenten Schilddrüsenhormonen sehen in dem natürlichen Mischungsverhältnis der verschiedenen Schilddrüsenhormone einen Vorteil im Vergleich zur Standard-Therapie mit synthetischem Thyroxin, Gegner verweisen auf die nicht immer exakt bestimmbaren und mitunter schwankenden Konzentrationen der einzelnen Hormonanteile, fehlende wissenschaftliche Langzeitstudien und nicht zuletzt auch auf die vergleichsweise viel höheren Kosten. Es gibt allerdings Patienten, die mit dieser Therapie subjektiv gut zurechtkommen und zufrieden sind.

Die Gabe von Schilddrüsenhormon ist die Therapie der Wahl bei der Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) ungeachtet der konkreten Ursache. Die häufigsten Ursachen sind das Endstadium der Hashimoto-Thyreoiditis oder die Unterfunktion nach einer Operation oder Radiojodtherapie.

Auch bei einer Jodmangelstruma kann eine Behandlung mit Thyroxin erfolgen. Durch den chronischen Jodmangel kommt es in der Hirnanhangdrüse nämlich zu einer vermehrten Produktion des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH). Das führt wiederum in der Schilddrüse zu einem Wachstumsanreiz. Durch die Gabe von Schilddrüsenhormon kann dieser Mechanismus unterbrochen werden. Dadurch kann bei einem Teil der Patienten eine Verkleinerung der Schilddrüse und manchmal auch von Knoten erreicht werden. Bei einer Jodmangelstruma erfolgt häufig eine Kombinationstherapie von Thyroxin und Jod, da sich die beiden Substanzen gut ergänzen.

Auch bei konsequenter und frühzeitiger Behandlung lässt sich das weitere Wachstum eines Kropfes nicht immer verhindern, sodass zur Verkleinerung eine Operation erforderlich ist.

Wurde bei der Operation viel Schilddrüsengewebe entfernt, erhalten die Patienten nach der Operation künstliches Schilddrüsenhormon, damit es nicht zu einem TSH-Anstieg und damit zu einer erneuten Vergrößerung oder Knotenbildung kommt (Rezidivprophylaxe). Wurde die Schilddrüse komplett entfernt, muss das fehlende Schilddrüsenhormon künstlich zugeführt werden (Hormonersatz), da es ansonsten zu einer gefährlichen Schilddrüsenunterfunktion kommen kann.

Vergleichbares gilt auch nach einer Radiojodtherapie. Bei richtiger Dosierung ist die Behandlung mit künstlichem Thyroxin in der Regel frei von Nebenwirkungen. Allerdings muss die richtige Dosierung regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden. In den meisten Fällen ist die Tabletteneinnahme lebenslang erforderlich. Bei einer drohenden oder tatsächlichen Schilddrüsenüberfunktion dürfen natürlich keine zusätzlichen Schilddrüsenhormone gegeben werden.

Thyreostatika: Medikamente Schilddrüsenüberfunktion

Die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenüberfunktion/ Hyperthyreose) kann mit sogenannten Thyreostatika vermindert werden. Hierfür gibt es verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen.
Heutzutage werden am häufigsten Medikamente vom Thionamid-Typ (Thiamazol, Carbimazol) eingesetzt. Diese hemmen in der Schilddrüse den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone und reduzieren damit die Neuproduktion. Die bereits im Körper befindlichen Schilddrüsenhormone werden durch diese Medikamente nicht beeinflusst. Die Senkung des erhöhten Hormonspiegels erfolgt erst durch den natürlichen Abbau und kann daher einige Zeit in Anspruch nehmen.

Thyreostatika sind zwar sehr effektiv, leider aber auch nicht frei von zum Teil sehr gefährlichen Nebenwirkungen. Daher sind unter der Therapie engmaschige ärztliche Kontrollen erforderlich. Wegen dieser Nebenwirkungen sind Thyreostatika zur Langzeittherapie nur sehr eingeschränkt geeignet. Bei Patienten mit einer länger bestehenden Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sollte daher eine alternative und definitive Behandlung durch eine Operation oder eine Radiojodtherapie in Erwägung gezogen werden.

Betablocker: Behandlung Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion können Störungen des Herz-Kreislauf-Systems mit Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck oder Zittern im Vordergrund stehen. Solche Folgen können bis zum Erreichen einer normalen Schilddrüsenfunktion durch Thyreostatika mit sogenannten Betablockern behandelt werden. Nach der Normalisierung der Schilddrüsenüberfunktion bessern sich in der Regel auch die Auswirkungen der Hyperthyreose auf das Herz-Kreislauf-System.

Antiphlogistika

Bei akuten schmerzhaften Entzündungen mit lokalen Beschwerden kann eine medikamentöse Behandlung mit „Entzündungshemmern“ (Antiphlogistika) erforderlich sein. Bei schweren Verlaufsformen ist manchmal auch der kurzfristige Einsatz von Kortison nötig.

Häufige Fragen

Grundsätzlich nur nach Absprache mit dem Arzt z.B. zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion oder zur versuchsweisen Verkleinerung einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma) mit oder ohne Knoten. In der Regel wird eine Thyroxin-Tablette morgens auf nüchternen Magen etwa eine ½ Stunde vor dem Frühstück eingenommen. Nach Absprache mit dem Arzt sind auch andere Einnahmezeiten (z.B. abends) möglich.

Nicht unbedingt. Grundsätzlich kann man Schilddrüsenhormone zu jeder beliebigen Tageszeit einnehmen. Für eine optimale und stabile Einstellung sollten Schilddrüsenhormone am besten zu definierten Zeitpunkten und auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die meisten Patienten kommen mit einer einmaligen morgendlichen Einnahme auf nüchternen Magen etwa 30 Minuten vor dem Frühstück sehr gut zurecht, manche Patienten fühlen sich mit einer einmaligen abendlichen Einnahme vor dem Schlafengehen besser und wiederum andere stückeln die Gesamtdosis z.B. auf eine morgen- und eine abendliche Einnahme. Die Einnahmezeitpunkte sollten nicht ständig und auch nicht selbstständig verändert, sondern mit dem Arzt abgestimmt werden.

Wie jedes Medikament können auch Thyroxin-Tabletten bei falscher Dosierung schädlich sein. Grundsätzlich sind Thyroxin Tabletten allerdings sehr gut verträglich. Das Hormon wird rein chemisch hergestellt und hat aus pharmakologischen Gründen einen breiten therapeutischen Bereich. Bei einer Über- oder Unterdosierung von Thyroxin-Tabletten treten die gleichen Symptome auf wie bei einer Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion (Hyper- bzw. Hypothyreose). Da die entsprechenden Symptome manchmal unspezifisch sind und nicht immer an die Schilddrüse denken lassen, sollte unter einer Therapie mit Thyroxin-Tabletten grundsätzlich auch eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte im Blut erfolgen. Die erforderlichen Abstände für die Laborkontrollen hängen von verschiedenen Faktoren ab und sollten individuell mit dem Arzt besprochen und festgelegt werden.

Das wird immer mal wieder diskutiert. Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Studien, die nach regelmäßiger Thyroxin-Einnahme auf ein erhöhtes Risiko z. B. für Gehirn-, Haut-, Bauchspeicheldrüsen- oder weiblichem Brustkrebs hindeuten. Wiederum andere Studien berichten dagegen über ein geringeres Krebsrisiko z. B. für Darmkrebs. Aus verschiedenen Gründen haben alle bisherigen Studien methodische Schwächen, sodass deren Aussagekraft sehr eingeschränkt ist und es derzeit als völlig unbewiesen angesehen werden kann, ob die Thyroxin-Einnahme und/oder die zugrundeliegenden Schilddrüsenerkrankungen tatsächlich das Risiko für das Auftreten bestimmter Krebstypen erhöhen oder nicht.

Das ist möglich, denn Schilddrüsenhormone beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel. Bei zu hohen Schilddrüsenhormonwerten im Blut (Hyperthyreose) kommt es zu einem beschleunigten Knochenstoffwechsel, zu einem vermehrten Knochenabbau (Osteoporose) und dem gehäuften Auftreten von Knochenbrüchen. Bei einer manifesten Hyperthyreose (freie Schilddrüsenhormone im Blut erhöht) steigt das Risiko für Hüft- oder Wirbelkörperbrüche etwa um den Faktor 3 – 4 an, aber auch schon bei der schleichenden Überfunktion (nur TSH-Wert im Blut erniedrigt, Schilddrüsenhormone noch normal) etwa um den Faktor 2,5 – 3. Das ist insbesondere wichtig für die medikamentöse Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, denn eine langfristig zu hohe Thyroxin-Dosierung kann Knochenverlust und Osteoporose begünstigen. Deshalb ist bei der Thyroxin-Therapie auf eine optimale Dosiseinstellung zu achten. Und die sollte auch regelmäßig kontrolliert werden. Zudem sollte bei Patienten mit einer krankhaften Osteoporose auch an eine Hyperthyreose als mögliche Ursache gedacht werden.

Das ist nicht weiter schlimm. Denn das Schilddrüsenhormon Thyroxin hat im menschlichen Körper eine sogenannte Halbwertszeit von etwa 7 Tagen, d.h. nach dieser Zeit ist erst die Hälfte des eingenommenen Thyroxins im Körper abgebaut. Wenn also mal die Einnahme einer Thyroxin-Tablette an einem Tag vergessen wird, hat der Körper noch genügend Thyroxin-Reserven und es sind keine relevanten Nachteile zu befürchten. Zur Not kann der Körper auch noch länger ohne Thyroxin-Tabletten zurechtkommen. Für eine möglichst optimale Hormoneinstellung sollten die Thyroxin-Tabletten allerdings regelmäßig und korrekt nach Vorgabe des Arztes eingenommen werden. Wenn man also merkt, dass man mal eine Thyroxin-Tablette vergessen hat, dann am besten am nächsten Tag mit der normalen Dosis weitermachen.

Eine große wissenschaftliche Studie (LISA) zur medikamentösen Verkleinerungstherapie einer Struma (Schilddrüsenvergrößerung mit oder ohne Knoten) hat gezeigt, dass die Kombination von Thyroxin und Jod zu einer stärkeren Rückbildung der krankhaften Veränderungen führt als die jeweils alleinige Gabe von Thyroxin oder Jod. Allerdings schlägt auch die Kombinationstherapie nicht bei allen Patienten an. Es ist zudem zu beachten, dass Patienten mit einer drohenden oder schlafenden Überfunktion (manifeste oder latente Hyperthyreose) durch eine Schilddrüsenautonomie (Adenome) oder einen M. Basedow weder Thyroxin noch Jod einnehmen sollten, da damit quasi Öl ins Feuer gegossen würde, und es so zu einer gefährlichen Verschlechterung einer Hyperthyreose kommen könnte. Auch Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis sollten auf eine zusätzliche medikamentöse Jodaufnahme verzichten und eine eventuelle Schilddrüsenfunktion primär nur mit Thyroxin ausgleichen.

Bioidente oder auch so genannte biologische oder natürliche Schilddrüsenhormone sind Hormonextrakte, die aus tierischen Schilddrüsen (meist vom Schwein oder Rind) gewonnen werden (Internationaler Fachausdruck: DTE = Desiccated Thyroid Extract = getrockneter Schilddrüsenextrakt). DTE enthalten prinzipiell alle in der Schilddrüse gebildeten Hormone, also Thyroxin, Tri-, Di- und Mono-Jodthyronin, Thyronamine und Calcitonin in einem natürlichen Mischungsverhältnis und werden auch zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Menschen eingesetzt. Diese Therapie ist unter Experten umstritten. Befürworter einer Therapie mit bioidenten Schilddrüsenhormonen sehen in dem natürlichen Mischungsverhältnis der verschiedenen Schilddrüsenhormone einen Vorteil im Vergleich zur Standard-Therapie mit synthetischem Thyroxin, Gegner verweisen auf die nicht immer exakt bestimmbaren und mitunter schwankenden Konzentrationen der einzelnen Hormonanteile, fehlende wissenschaftliche Langzeitstudien und nicht zuletzt auch auf die vergleichsweise viel höheren Kosten.

Das kann sein und das kann verschiedene Ursachen haben: Eine Möglichkeit ist eine zu geringe Dosierung von Schilddrüsenhormon-Tabletten bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion, z.B. bei einer Hashimoto-Thyreoiditis, nach einer ausgedehnten Schilddrüsenoperation oder nach einer radikalen Radiojodtherapie. Andere mögliche Ursachen sind eine gestörte Aufnahme der Hormonpräparate über den Magen-Darm-Trakt oder eine gestörte Umwandlung von T4 in das viel wirksamere T3 im Körper des Patienten. Neben einer Anpassung der Thyroxin-Dosis können andere Einnahmezeitpunkte, Stückelungen der Dosen und manchmal auch andere Hormonpräparate (z.B. T4/T3-Kombinationspräparate) helfen. Grundsätzlich ist zudem zu berücksichtigen, dass es auch bei optimal eingestellten Schilddrüsenpatienten noch andere Gründe für Müdigkeitsgefühle geben kann und die Abgrenzung mitunter schwierig ist.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann in der Regel erfolgreich mit Thyroxin-Tabletten behandelt werden. Erfolgt allerdings kein adäquater medikamentöser Hormonersatz, hängen die Folgen vom Ausmaß und der Dauer der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ab. Bei einer geringen Schilddrüsenunterfunktion merkt der Patient häufig gar nichts. Je ausgeprägter und länger der Mangel an Schilddrüsenhormon ist, umso ausgeprägter werden die Symptome und Folgeschäden. Klassische Zeichen sind Antriebsarmut, Abstumpfung, Verlangsamung, Gewichtszunahme, stumpfes und strohiges Haar, Haarausfall, geschwollenes Gesicht, Verstopfung, Libidoverlust, depressive Verstimmung und Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Unbehandelt kann eine schwere Schilddrüsenunterfunktion auf Dauer sogar zum Tode führen.

Bestimmte Medikamente wie z.B. Lithium zur Behandlung einer Depression oder Thyreostatica zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion können auch das Auftreten einer Struma (Schilddrüsenvergrößerung) fördern.

Wenn es sich nicht um krebsverdächtige oder um zu viel Schilddrüsenhormon produzierende Knoten (Adenome) handelt, kann zur Knotenverkleinerung ein medikamentöser Behandlungsversuch unternommen werden. Nach den Ergebnissen großer Vergleichsstudien bietet die Kombination des Schilddrüsenhormons Thyroxin mit dem Spurenelement Jod noch die größten Erfolgsaussichten. Dadurch kann das Knoten- und Schilddrüsenvolumen um durchschnittlich etwa 20% verkleinert werden. Aber nicht alle Knoten und Schilddrüsen sprechen an. Es ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt, wie lange ein solcher medikamentöser Behandlungsversuch fortgesetzt werden sollte. Experten empfehlen eine zunächst einjährige medikamentöse Behandlung, danach sollte Bilanz gezogen und die Schilddrüse im Ultraschall kontrolliert werden. Ist es in dieser Zeit nicht zu einer nennenswerten Verkleinerung gekommen, dann sollte die medikamentöse Behandlung beendet werden.

Viele Schilddrüsenpatienten müssen Thyroxin-Präparate einnehmen. Viele wissen nicht, dass deren Aufnahme und Wirksamkeit bei bestimmten Magenerkrankungen eingeschränkt sein kann. Die meisten Thyroxin-Präparate benötigen nämlich für eine optimale Aufnahme ein bestimmtes saures Mileu, das im gesunden Magen durch die Magensäure gewährleistet wird. Ist der Säuregehalt im Magen zu gering, da er z.B. durch eine chronische Magenschleimhautentzündung, nach einer Magen-OP oder medikamentös reduziert wird (z.B. durch Medikamente zur Behandlung von Sodbrennen, Magengeschwüren), wird auch die Wirksamkeit des Thyroxins reduziert. Die Patienten benötigen dann häufig höhere bis sehr hohe Thyroxin-Dosen bis zum Erreichen gewünschter Wirkspiegel. Bei schwieriger Einstellung oder ungewöhnlich hohen Thyroxin-Dosen sollte daher auch an mögliche Magenprobleme gedacht und eine entsprechende Abklärung veranlasst werden. Mittlerweile gibt es auch Thyroxin-Präparate, die aufgrund einer speziellen Zubereitung wenig anfällig auf einen Magensäuremangel sind.

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