Funktion und Aufgabe der Schilddrüse

Als Hormondrüse nimmt die Schilddrüse eine wichtige Steuerungsfunktion im menschlichen Körper ein. Hormone sind wichtige Botenstoffe, die andere Organe beeinflussen und regulieren können. In der Schilddrüse werden verschiedene Hormone gebildet:

Die wichtigsten Hormone der Schilddrüse

In der Schilddrüse werden verschiedene Hormone gebildet. Unter dem Begriff Schilddrüsenhormone werden in der Regel vor allem die zwei wichtigsten Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) zusammengefasst. Beide haben einen Jodanteil. Das Thyroxin besitzt vier Jod-Atome (T4), das Trijodthyronin entsprechend nur drei (T3). Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden.

Der überwiegende Teil von T3 und T4 wird im Blut an spezielle Eiweiße gebunden (Thyroxin bindendes Protein). Diese dienen als Transportmittel zu den entsprechenden Organen. Nur ein geringer Anteil liegt als freies, also ungebundenes Hormon vor. Hierbei wird dann von freiem T3 und freiem T4 gesprochen. Nur die freien Hormone werden in die Körperzellen aufgenommen und entfalten dort ihre Wirkung, indem sie die Stoffwechselaktivität der Zellen aktivieren.

Sie wirken auf Herz und Kreislauf, erweitern die Blutgefäße, beschleunigen den Herzschlag und regeln den Blutdruck. Sie aktivieren aber auch den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Nieren- und Darmtätigkeit. Außerdem sind die Schilddrüsenhormone wesentlich für viele Wachstumsprozesse verantwortlich und steigern den Grundumsatz und Energieverbrauch des gesamten Organismus. Schilddrüsenhormone wirken vor allem auf:

Vereinfacht ausgedrückt, wirken Schilddrüsenhormone wie das Gaspedal unseres Körpers (Funktion): Bei einem zu viel an Hormonen (Hyperthyreose) laufen Körper und Seele „übertourig“, bei zu wenig Hormonen (Hypothyreose) entsprechend „untertourig“.

Schilddrüse Funktion und Steuerung der Hormone

Die Schilddrüse ist in einen komplizierten Regelkreis eingebunden. Dadurch wird die Hormonausschüttung normalerweise im Gleichgewicht gehalten und an den Bedarf angepasst (Aufgabe der Schilddrüse).

Eine gesunde Schilddrüse produziert pro Tag etwa 80 bis 100 Mikrogramm T4 und 10 bis 50 Mikrogramm T3. Wann und in welcher Menge die Schilddrüse die eingespeicherten Hormone dem Körper zur Verfügung stellt, wird vom Gehirn gesteuert: Und zwar vom Hypothalamus (ein Teil des Zwischenhirns) und der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).

Im Hypothalamus wird der Botenstoff TRH (Thyreotropin Releasing Hormone) gebildet, der die Hirnanhangdrüse stimuliert. Die Hirnanhangdrüse bildet das Hormon TSH (Thyroid Stimulating Hormone), das wiederum die Schilddrüse stimuliert. Der Hypothalamus verfügt über Rezeptoren, mit deren Hilfe die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut gemessen wird. Ist der Spiegel an Schilddrüsenhormonen zu hoch, wird weniger TRH und infolgedessen weniger TSH und weniger Schilddrüsenhormon produziert.

Umgekehrt werden bei einem Mangel an Schilddrüsenhormon im Blut mehr TRH, mehr TSH und folglich mehr Schilddrüsenhormon gebildet. Durch diesen normalerweise gut funktionierenden komplexen Rückkopplungsmechanismus kann der Hormonspiegel an den aktuellen Bedarf angepasst werden. Einen regelrechten Spiegel an Schilddrüsenhormon im Blut bezeichnet man als Euthyreose, einen zu hohen Spiegel als Hyperthyreose und einen zu niedrigen Spiegel als Hypothyreose.

Neben den eigentlichen Schilddrüsenhormonen wie Thyroxin und Trijodthyronin wird in der Schilddrüse in den sogenannten C-Zellen auch noch das Hormon Calcitonin gebildet. Dieser Botenstoff beeinflusst z. B. den Kalzium- und Knochenstoffwechsel.

Häufige Fragen

Die Schilddrüse ist eine hormonbildende Drüse. In ihr werden verschiedene Hormone synthetisiert. Das sind Botenstoffe, die ins Blut abgegeben werden und die dann die Funktionen vieler anderer Organsysteme regulieren. Unter dem eigentlichen Begriff „Schilddrüsenhormone“ werden vor allem die zwei wichtigsten Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) zusammengefasst. Beide haben einen Jodanteil. Das Thyroxin besitzt vier Jod-Atome (T4), das Trijodthyronin entsprechend nur drei (T3). Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden. Schilddrüsenhormone wirken vereinfacht ausgedrückt als Energielieferanten für viele Körperzellen und regulieren deren Funktion wie ein Gaspedal. Bei zu viel an Schilddrüsenhormonen im Blut (Hyperthyreose) arbeiten Körper und Seele entsprechend übertourig, bei zu wenig an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) untertourig. Zusätzlich zu den eigentlichen Schilddrüsenhormonen T4 und T3 wird in der Schilddrüse von den sogenannten C-Zellen das Hormon Calcitonin gebildet. Calcitonin reguliert und senkt vor allem den Calciumspiegel im Blut und fördert den Einbau von Calcium in den Knochen. Krebse, die von diesen C-Zellen ausgehen, werden als C-Zell-Karzinom oder als medulläres Schilddrüsenkarzinom bezeichnet und werden häufig über eine krankhafte Erhöhung des Blutcalcitonin-Spiegels entdeckt.

Die Größe der Schilddrüse sagt nichts über deren Produktivität aus und umgekehrt. Es gibt sowohl sehr große als auch sehr kleine Schilddrüsen mit einer normalen Schilddrüsenfunktion (Euthyrose), mit einer Überfunktion (Hyperthyreose) oder auch mit einer Unterfunktion (Hypothyreose). Es ist auch keinesfalls so, dass eine Vergrößerung (Struma) automatisch zu einer Überfunktion und eine Verkleinerung der Schilddrüse immer zu einer Unterfunktion führen müssen. Die Größe der Schilddrüse wird primär mit dem Ultraschall bestimmt, die Funktionslage durch eine Blutanalyse. Daher gehören beide Untersuchungsverfahren zur Basisdiagnostik bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung.

Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Körpergewicht. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann es trotz Heißhunger durch den gesteigerten Energiebedarf zum Gewichtsverlust bis zur Abmagerung kommen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist das genau umgekehrt und die Patienten können auch bei „normaler“ Nahrungsaufnahme oder trotz Diät immer mehr zunehmen. Daher sollte bei Gewichtsproblemen immer auch an die Schilddrüse gedacht werden.

Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Herz. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu schnellerem Puls, zu erhöhtem Blutdruck und zu Herzrhythmusstörungen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu langsamerem Puls, einem eher niedrigen Blutdruck und auch zu Herzrhythmusstörungen. Insbesondere bei Patienten mit schilddrüsenunabhängigen Vorschäden am Herz-Kreislauf-System können sich solche Effekte besonders nachteilig auswirken. Daher sollte bei Patienten mit entsprechenden Problemen immer auch die Schilddrüsenfunktion im Auge behalten werden.

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