Schilddrüsenoperation: Vorbereitung, Ablauf und Nachsorge

Patienten, die sich vorab mit dem Thema Schilddrüsenoperation beschäftigen, sind besser informiert. Sie wissen, was auf sie zukommt, können bei der Behandlung mitentscheiden und die Heilung positiv unterstützen. In den meisten guten Kliniken sind die Abläufe rund um eine Schilddrüsenoperation grundsätzlich vergleichbar. Im Detail gibt es natürlich Unterschiede und Besonderheiten zwischen verschiedenen Chirurgen und Kliniken. Um dem Besucher unserer Homepage eine möglichst konkrete Vorstellung davon zu vermitteln, was ihn erwartet, seien im Folgenden die Abläufe im Sana-Krankenhaus Hürth beispielhaft dargestellt.

Wie sieht die Vorbereitung einer Schilddrüsen-OP aus?

Die Patienten stellen sich in der Regel zunächst in der Schilddrüsen-Sprechstunde vor. Für eine fachgerechte Beratung werden benötigt.

Die gezielte Befragung und die ärztliche Untersuchung des Patienten erfolgen in der Schilddrüsen-Sprechstunde. Auch eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutabnahme können ohne Vorbereitung durchgeführt werden. Bei anderen benötigten Untersuchungen ist das nicht möglich. Daher werden solche Untersuchungen in der Regel schon vorab von niedergelassenen Ärzten durchgeführt, sodass sich die Patienten schon mit den fertigen Befunden in der Schilddrüsen-Sprechstunde vorstellen.

Entscheidet sich der Patient für eine OP, kann dann auch unmittelbar mit der Planung und Vorbereitung begonnen und ein OP-Termin vereinbart werden.

Die OP-Vorbereitung umfasst:

Je nach individuellen Befunden und vorgesehener OP können auch noch weitere Untersuchungen erforderlich sein (z. B. EKG, Röntgenuntersuchung des Brustkorbs etc.).

Wenn diese Vorbereitungen alle erledigt sind, stellen sich die Patienten in der Regel erst wieder am Morgen des geplanten OP-Tages vor und werden dann auch sofort operiert.

Was geschieht am Tag der Schilddrüsen-OP?

Stationäre Aufnahme

Schilddrüsenoperationen werden fast ausschließlich unter stationären Bedingungen durchgeführt. Der Patient wird entweder am Morgen oder Vorabend des OP-Tages in die stationäre Behandlung aufgenommen.

Am OP-Tag vor der Schilddrüsen-OP

Eine Schilddrüsenoperation wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Am OP-Tag darf vor der Operation nichts gegessen, getrunken und auch nicht geraucht werden. Im Sana-Krankenhaus Hürth erfolgen die Operationen in der Regel wochentags zwischen 8.00 und 14.00 Uhr.

Am OP-Tag nach der Schilddrüsen-OP

Wenn keine Besonderheiten bestehen, wird der Patient nach der Operation vom Pflegepersonal aus der OP-Abteilung bzw. dem sogenannten Aufwachraum in seinem Bett abgeholt und auf sein Stationszimmer gebracht. Nur in bestimmten Fällen ist eine vorübergehende Beobachtung auf der Intensivstation erforderlich.

Gegen Schmerzen erhält der Patient automatisch entsprechende Medikamente, sodass keine wesentlichen Schmerzen zu erwarten sind. Falls diese Therapie im Einzelfall nicht ausreichend sein sollte, können bei Bedarf stärkere Medikamente über den bei der OP angelegten Tropf verabreicht werden. Zur Vorbeugung und Linderung von Schwellungen werden Eiskrawatten um den Hals gelegt. Je nach Verlauf und Schwellung werden diese vom Pflegepersonal erneuert.

Bei glattem Verlauf können die Patienten bereits wenige Stunden nach der OP wieder trinken, essen, in Begleitung einer Pflegekraft aufstehen und die Toilette benutzen.

Bei der Nachmittags-Visite erhalten die Patienten von den Operateuren genaue Informationen über den Ablauf und den Befund des Eingriffs.

Wie laufen die Tage nach der Schilddrüsen-OP ab?

1. Tag nach der Schilddrüsen-OP

Am nächsten Morgen nach der OP erfolgt der erste Verbandswechsel. Dann werden auch evtl. Schläuche, Kanülen und Drainagen entfernt. Bei normalem Verlauf können sich die Patienten eigene Kleidung anziehen, alles essen und trinken und sich frei bewegen. Es kann schon mal sein, dass der Blutcalciumspiegel nach einer Schilddrüsen-OP abfällt. Aus diesem Grunde wird dieser Blutwert am ersten Morgen nach der OP kontrolliert. Unabhängig davon kann sich ein Calciumabfall durch Kribbelgefühle an den Fingern, den Füßen oder im Gesicht ankündigen. Dann sollten die Patienten umgehend das Pflegepersonal informieren, sodass mit einer Calcium- oder Vitamin-D-Gabe gegengesteuert werden kann.

Weitere Tage bis zur Entlassung

Die Dauer der stationären Krankenhausbehandlung hängt vom weiteren Verlauf ab. Unser Ziel ist die möglichst rasche und komplette Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Befindlichkeit. Dazu dient das sogenannte Fast-Recovery-Konzept. Hierzu gehören u. a. eine optimierte Schmerztherapie, die frühzeitige Mobilisation, eine baldige Nahrungszufuhr und der möglichst frühe Verzicht auf Infusionen, Katheter und Drainagen. Zusätzlich erfolgt eine speziell konzipierte Kälte-, Atem- und Inhalationsbehandlung. Zur Vorbeugung bzw. Beseitigung evtl. Nackenschmerzen durch die OP-Lagerung können routinemäßig Wärme-Packungen angelegt. Bei Bedarf erfolgt eine gezielte Physiotherapie.

Wenn keine Komplikationen auftreten und die Wunde gut heilt, können die meisten Patienten bereits wenige Tage (meist zwischen zwei und drei) nach der OP entlassen werden.

Bei der Entlassung erhält jeder Patient im Sana-Krankenhaus Hürth:

Notwendigkeit
und Risikoabwägung

Wann ist eine Schilddrüsen-OP notwendig und welche Risiken bestehen?

Operationstechniken
und Verfahren

Welche modernen Operationstechniken gibt es zum Entfernen der Schilddrüse?

Vorbereitung
und Behandlungsablauf

Wie sieht die Vorbereitung einer Operation aus und wie ist der Behandlungsablauf?

Nachsorge
und Komplikationen

Wie sieht die Nachsorge und das Komplikationsmanagement aus?

Häufige Fragen

Das kommt auf verschiedene Faktoren an: im Allgemeinen dauern Teilentfernungen der Schilddrüse länger als Komplettentfernungen, einseitige Operationen (OP) länger als beidseitige, Erst-OP länger als Wiederholungs-OP (Rezidiv-OP), OP wegen gutartiger Erkrankungen länger als Krebs-OP und OP bei weniger erfahren Chirurgen länger als OP bei Schilddrüsenspezialisten. Zudem erfordert die Darstellung und Schonung wichtiger Strukturen wie Stimmbandnerv oder Nebenschilddrüse mal mehr und mal weniger operativen und zeitlichen Aufwand. Daher können die tatsächlichen OP-Zeiten zwischen einer halben und mehreren Stunden schwanken.

Nach einer Schilddrüsen-OP sollten die Schilddrüsenwerte im Blut routinemäßig etwa 6 Wochen nach der OP kontrolliert werden, wobei die Empfehlungen verschiedener Experten zwischen 4–8 Wochen variieren. Es kommt also nicht exakt auf den Tag an. Bei diesen Kontrollen werden in der Regel das TSH sowie freies T4 und T3 bestimmt. Je nach Blutwerten und Befinden des Patienten kann dann eine Änderung der medikamentösen Therapie (z. B. Thyroxin-Dosis) erforderlich werden. Nach jeder Therapieänderung sollten die Blutwerte erneut nach etwa 6 Wochen (4–8 Wochen) kontrolliert werden. Sind die Blutwerte gut eingestellt, reichen bei zufriedenen Patienten und unkomplizierten Verläufen in der Regel weitere Kontrollen in jährlichen Abständen aus.

Das kann man nicht pauschal beantworten, denn das hängt immer auch vom konkreten Befund und Behandlungsverlauf ab. Bei unkompliziertem Verlauf dauert die stationäre Krankenhausbehandlung im Allgemeinen etwa 2–4 Tage, nach etwa 4–7 Tagen werden evtl. Fäden entfernt und nach etwa 2 Wochen gehen die meisten Patienten wieder arbeiten. Nach dieser Zeit können die meisten Patienten auch wieder ihr „normales“ Leben führen und z. B. auch Sport treiben. Manchmal kann die Erholung auch schon mal länger dauern.

Das kann man nicht pauschal beantworten und hängt vom konkreten Befund, dem Behandlungsverlauf, dem Beruf des Patienten und nicht zuletzt auch von dessen Arbeitswillen ab. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einer Schilddrüsen-OP wegen einer gutartigen Erkrankung liegt in einer Größenordnung von insgesamt etwa 2 Wochen, manche Patienten gehen aber auch schon 3 Tage nach der OP wieder arbeiten, bei den insgesamt seltenen Komplikationen oder bei Schilddrüsenkrebs kann die Arbeitsunfähigkeit auch schon mal viel länger dauern.

Das kann man nicht pauschal beantworten. Das kommt auf die genaue Art der Operation, den Verlauf, die hormonelle Einstellung und die Sportart an. Im Allgemeinen kann man sagen, dass man nach einer „normalen“ OP wegen einer gutartigen Schilddrüsenerkrankung bei gutem Verlauf etwa 14 Tage nach der OP wieder mit Breitensport (z. B. Joggen, Tennis, Radfahren) beginnen kann. Leistungssport sollte nur in Absprache mit dem Arzt betrieben werden. So war z. B. der Fußball-Profi und deutsche Nationalspieler Emre Can etwa 6 Wochen nach seiner Schilddrüsen-OP wieder voll belastbar und auf höchstem Niveau einsatzfähig.

Das kommt ganz darauf an, wie viel Schilddrüsengewebe bei der OP belassen wurde und welche Qualität ein solcher Schilddrüsenrest hat. Wurde die Schilddrüse komplett entfernt (Thyreoidektomie), kann man im Prinzip alles essen und trinken, auch mehr oder weniger Jod ist im Prinzip egal. Wurden bei der OP gesunde und ausreichend große Schilddrüsenreste belassen, kann deren Funktion durch eine gute Jod-Zufuhr unterstützt werden, sodass eventuell keine Thyroxin-Tabletten eingenommen werden müssen. Durch eine gute Jodversorgung soll auch eine erneute Knotenbildung oder Vergrößerung der Schilddrüse (Rezidivstruma) verhindert werden (Rezidivprophylaxe). Gibt es allerdings belassene Schilddrüsenreste mit einem Hashimotobefall, dann sollten besser keine zusätzlichen Jodpräparate eingenommen werden. Ist es nach einer Schilddrüsen-OP zu einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen und zu einem Calcium-Mangel im Blut gekommen, dann empfiehlt sich eine calciumreiche Ernährung (z. B. Milchprodukte, Käse) und die Aufnahme von viel Vitamin D (z. B. in Fisch). Ansonsten gibt es keine speziellen Empfehlungen oder Einschränkungen nach einer Schilddrüsen-OP. Gesund ist eine ausgewogene Mischkost mit ausreichend Vitaminen, Spurenelementen und Ballaststoffen.

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