Fachartikel: Steigert die Therapie mit Schilddrüsenhormonen das Krebsrisiko?

Schon seit längerem wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Wirkung von Schilddrüsenhormonen und der Entstehung und dem Verlauf von Krebserkrankungen vermutet. In einer aktuellen Übersichtsarbeit für die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie analysiert Herr Prof. Dr. med. Feldkamp den derzeitigen Wissensstand. Danach sei in tierexperimentellen Studien beobachtet worden, dass Schilddrüsenhormone die Bildung von Tumoren fördern können. Ob die Therapie mit Schilddrüsenhormonen beim Menschen tatsächlich Krebserkrankungen begünstige, sei mit letzter Sicherheit bislang nicht nachgewiesen, es gäbe dafür aufgrund vorliegender Studien aber einige Signale. Für die Praxis bedeute dies, dass eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen nur bei gesicherter Indikation und dann in angepasster Dosierung erfolgen sollte. Schilddrüsenhormone sollten also nicht ohne einen medizinisch anerkannten Grund eingenommen werden, und wenn sie eingenommen werden müssen, dann sollte die richtige Dosierung regelmäßig ärztlich überprüft und ggf. angepasst werden. Unter diesen Voraussetzungen gibt es für eine pauschale Krebsangst betroffener Patienten bislang keinen stichhaltigen Grund.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelle Studie zu Schilddruesenhormonen und Krebsrisiko

Quelle:Feldkamp J. (2023) Schilddrüsenhormone und Malignität. Gibt es einen Zusammenhang?
Endokrinologie Informationen Sonderheft 2023:29-32

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