Aktuelle Studie: Schilddrüsenunterfunktion erhöht Demenzrisiko!

Es ist schon lange bekannt, dass Schilddrüsenhormone auch eine Wirkung auf diverse Hirnfunktionen und die geistige Leistungsfähigkeit haben. Wie eine wissenschaftliche Untersuchung jetzt zeigt, erhöht eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auch das Risiko für eine Demenzerkrankung. In dieser unlängst publizierten Vergleichsstudie mit Einschluss von 7.843 Demenzpatienten wurde festgestellt, dass bei Patienten mit einer neu diagnostizierten Demenz in der Vorgeschichte viel häufiger zusätzlich eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde als bei ansonsten vergleichbaren Patienten ohne Demenz. Das betraf vorwiegend über 65-jährige Patienten mit einer behandlungspflichtigen Hypothyreose, die im Vergleich zu Patienten ohne eine Schilddrüsenunterfunktion ein 3-fach erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Demenz hatten. Weitere wissenschaftliche Studien zum Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Demenz sind erforderlich und auch geplant. In jedem Fall sollte bei Patienten mit Zeichen einer Demenz auch die Schilddrüsenfunktion kontrolliert und bei Bedarf gut eingestellt werden.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelles Schildruesenunterfunktion Demenz

Quelle: Thyroid Disorders and Dementia Risk: A Nationwide Population-Based Case-Control Study. Daniel R Wieland, Julia R Wieland, Han Wang, Yi-Huei Chen, Ching-Heng Lin, Jing-Jie Wang, Chien-Hsiang Wenig. Neurology Jul 2022, 10.1212/WNL.

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