Aktuelle Studie: Hashimoto und Schwangerschaftsrisiko

Eine Autoimmunthyreoiditis – meistens handelt es sich um Hashimoto – ist die häufigste Drüsenerkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Charakteristisch ist ein erhöhter Blutwert der TPO-Antikörper. In einer englischen Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen ein erhöhter TPO-Antikörper-Wert im Blut von Frauen mit einer vor der Schwangerschaft normalen Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) auf den Verlauf einer Schwangerschaft hat. In die Studie wurden 940 Frauen mit Kinderwunsch und erhöhten TPO-Antikörpern im Alter zwischen 16 – 40 Jahren und der Vorgeschichte eines Aborts oder von Störungen der Fertilität eingeschlossen. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft erhöhte TPO-Antikörper hatten, hatten dann im Verlauf der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Wurde die Schilddrüsenunterfunktion nicht richtig oder gar nicht behandelt, war die Rate an Lebendgeburten niedriger als bei Frauen mit einer guten medikamentösen Einstellung oder bei Frauen ohne eine Hypothyreose. Die Autoren empfahlen, dass die TPO-Antikörper am besten schon vor der Empfängnis gemessen werden sollten. Sind diese erhöht, seien regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenfunktion, insbesondere während der ersten Schwangerschaftswochen, erforderlich. Bei Hinweisen auf eine Hypothyreose sollte diese durch eine frühzeitige Thyroxin-Therapie effektiv behandelt werden. Unter dieser Voraussetzung haben gut eingestellte Frauen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis kein erhöhtes Schwangerschaftsrisiko.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelle Studie zu Hashimoto und Schwangerschaftsrisiko

Quelle: Gill S, Morton VAH, Gill D et al (2023): Evaluating the progression to hypothyroidism in preconception euthyroid peroxidase antibody-positive women. J Clin Endocrinol Metab 108:124-134

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