Aktuelle Studie: Calcitonin-Screening bei Schilddrüsenknoten

Calcitonin ist ein Hormon, das in der Schilddrüse von den medullären Zellen (C-Zellen) gebildet wird. In diesen Zellen kann ein medulläres Schilddrüsenkarzinom entstehen. Dabei kommt es in der Regel zu einer vermehrten Calcitonin-Ausschüttung und zu erhöhten Calcitonin-Spiegeln im Blut. Erhöhte Calcitonin-Werte können somit ein frühzeitiger Hinweis auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom sein. Zum frühzeitigen Erkennen solcher Karzinome wurde daher bei der diagnostischen Abklärung von Schilddrüsenknoten auch die routinemäßige Calcitonin-Bestimmung empfohlen (Calcitonin-Screening). Allerdings sind medulläre Schilddrüsenkarzinome insgesamt selten, und zum anderen verursachen die routinemäßigen Calcitonin-Bestimmungen bei den sehr vielen und meist harmlosen Schilddrüsenknoten erhebliche Kosten. Demzufolge wird die Effektivität des Calcitonin-Screenings auch unter Experten unterschiedlich bewertet und empfohlen. In einer aktuellen Studie aus Deutschland wurden beim Calcitonin-Screening von 12.984 Patienten mit Schilddrüsenknoten größer als 2 mm bei 16 Patienten medulläre Karzinome entdeckt (0,12 %). Da die Heilungsaussichten beim medullären Schilddrüsenkarzinom ganz erheblich von der frühzeitigen Diagnose und OP abhängen, empfehlen die Autoren zum frühzeitigen Erkennen dieser seltenen Krebse auch bei kleinen Knoten ein Calcitonin-Screening.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelle Studie zu Calcitonin-Screening bei Schilddruesenknoten

Quelle: Broecker-Preuss M, Simon D, Fries M et al.: Update on Calcitonin Screening for Medullary Thyroid Carcinoma and the Results of a Retrospective Analysis of 12,984 Patients with Thyroid Nodules Cancers (2023) 15:2333

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