Aktuelle Studie: Alters- und geschlechtsspezifische Schilddrüsennormalwerte

Die wichtigsten Schilddrüsenwerte im Blut sind das TSH (schilddrüsenstimulierendes Hormon) sowie das freie Thyroxin (fT3) und Trijodthyronin (fT3). Deren Messwerte und damit auch die Normalbereiche werden sowohl durch das konkrete Analyseverfahren als auch durch das Geschlecht und das Alter der Patienten beeinflusst. In einer großen Studie aus Japan wurden die Schilddrüsenwerte von insgesamt 22.992 Menschen analysiert. Personen mit Schilddrüsenerkrankungen und anderen Erkrankungen, die einen möglichen Einfluss auf die Schilddrüsenwerte hatten, wurden von der Analyse ausgeschlossen. Bei den 30 – 39-jährigen Frauen lag der mediane TSH-Spiegel mit 1,5 mIU/L und einem altersspezifischen Normalbereich von 0,5 – 4,6 signifikant niedriger als bei den 60 – 69-jährigen Frauen mit 1,9 mIU/L (altersspezifischer Normalbereich von 0,7 – 7,8). Auch bei den Männern hatten die 30 – 39-jährigen Männer niedrigere Werte (Median: 1,4; altersspezifischer Normalbereich 0,4 – 3,7) als die 60 – 69-jährigen Männer (Median: 1,6; altersspezifischer Normalbereich 0,5 – 5,7). Frauen hatten signifikant niedrigere fT4 und fT3-Werte als Männer.
Aufgrund der ermittelten Ergebnisse empfehlen die Autoren eine geschlechts- und altersspezifische Bewertung der Schilddrüsenwerte. Insbesondere sollte der mit dem Alter ansteigende TSH-Spiegel als Hinweis auf eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) nicht überbewertet werden.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Alters- und geschlechtsspezifische Schilddruesennormalwerte
Quelle: Yamada S, Horiguchi K, Akuzawa M et al (2023): The impact of age- and sex-specific reference ranges for serum thyrotropin and free thyroxine on the diagnosis of subclinical thyroid dysfunction: A multicenter study from Japan. Thyroid 33:428-438
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