Fachartikel: Update Schilddrüse und Corona

Durch eine Corona-Infektion und möglicherweise auch durch eine Corona-Impfung kann es vermehrt zu autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow kommen. Auch mehr als 5 Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind die genauen Zusammenhänge zwischen COVID-19-Infektion und Schilddrüse noch nicht genau geklärt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der entsprechenden medizinischen Fachliteratur. Danach erfolgt die Beeinträchtigung der Schilddrüse im Wesentlichen auf zwei Wegen: Zum einen kann eine direkte Virusinfektion der Schilddrüsenzellen eine virale Thyreoiditis verursachen, woraus sich eine vorübergehende oder anhaltende Schilddrüsenfunktionsstörung (Hyper- oder Hypothyreose) entwickeln kann, zum anderen kann eine überschießende systemische Immunreaktion („Zytokinsturm“) die komplexen Regulationsmechanismen derart beeinträchtigen, so dass es auch hierdurch zu Fehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow, Hashimoto-, De-Quervain- oder Silent-Thyreoiditis kommen kann. Auch beim sogenannten Long-COVID-Syndrom sind die kausalen Zusammenhänge und Folgen noch nicht ausreichend geklärt.

Deutsches Schilddrüsenzentrum, Wissenswertes

Quelle: Panesar A, Gharanei P, Khovanova N et al (2025): Thyroid function during COVID-19 and post-COVID complications in adults: a systematic review. Front. Endocrinol. 15:1477389. Doi: 10.3389/fendo.2024.1477389

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