Startseite Aktuelles Aktuelle Studie: TSH-Wert und L-Thyroxin-Therapie bei Älteren
Ein erhöhter TSH-Wert im Blut ist ein Hinweis auf eine zumindest subklinische Schilddrüsenunterfunktion (latente Hypothyreose = erhöhter TSH-Wert bei normalem fT4-Wert im Blut). Der TSH-Spiegel steigt in der Regel mit zunehmendem Lebensalter und damit nehmen bei älteren Patienten auch die Diagnosen einer subklinischen Hypothyreose zu. Viele Ärzte verordnen ihren Patienten dann zum Ausgleich L-Thyroxin. Ob dies bei älteren Menschen über 65 Lebensjahre sinnvoll ist oder nicht, wird in einer großen internationalen Vergleichsstudie untersucht. Dabei zeigte sich zunächst, dass sich ein einmalig erhöhter TSH-Wert bei etwa 60% der Teilnehmer ohne irgendeine Therapie innerhalb eines Jahres wieder normalisierte, nach dem 2. Jahr lag die Normalisierungsrate immerhin noch bei etwa 40%. Die Autoren der Studie folgern daraus, dass bei älteren Menschen eine spontane Normalisierung erhöhter TSH-Werte ein häufiges Phänomen ist. Sie empfehlen daher vor einer Thyroxin-Therapie mindestens 3 TSH-Bestimmungen in Abständen von etwa 2 – 3 Monaten.
Quelle: Van der Spoel E, Van Liet NA, Poortvliet RKE et al (2024): Incidence and determinations of spontaneous normalization of subclinical hypothyroidism in older adults. J Clin Endocrinol Metab 109: e1167-e1174
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