Fachartikel: Intraoperativer Pathologiebefund

Etwa jede dritte Schilddrüsenoperation erfolgt zur definitiven feingeweblichen Abklärung krebsverdächtiger Befunde. Dabei ist es natürlich wünschenswert, schon während der OP einen definitiven Befund zu erhalten, sodass im Falle einer Krebsbestätigung sofort die erforderliche Krebs-OP durchgeführt und so eine sonst mögliche zweizeitige Nachoperation vermieden werden kann. Die pathologische Beurteilung ist an der Schilddrüse aus verschiedenen Gründen sehr anspruchsvoll und häufig schwierig. Unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Fachliteratur der letzten 10 Jahre befasst sich Frau Prof. Chiapponi in einem Fachartikel mit den Möglichkeiten und Limitationen des intraoperativen pathologischen Schnellschnittes bei Schilddrüsentumoren. Danach ergibt sich bei den verschiedenen möglichen Tumortypen eine unterschiedliche Situation. Unter Abwägung von Kosten und Nutzen folgern die Autoren, dass ein intraoperativer Schnellschnitt nur bei Bethesda-V-Knoten (präoperative Knotenpunktion mit zytologischem Verdacht auf Bösartigkeit) durchgeführt werden sollte, bei präoperativem Verdacht auf eine follikuläre Neoplasie oder eine onkozytäre Läsion sei der Schnellschnitt ungeeignet. Eine gute und sichere Alternative sei die sogenannte pathologische Schnelleinbettung mit einem definitiven Befund in meist 24 bis 48 Stunden. Die praktische Anwendung des Schnellschnittes hänge auch von den konkreten strukturellen Möglichkeiten sowie der Erfahrung des verfügbaren Pathologen ab. Das sollte bei der Auswahl einer geeigneten Klinik für eine Schilddrüsen-OP berücksichtigt werden.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelles Schilddruesenop Morbus Basedow

Quelle: Chiapponi C, Kasajima A (2025): Bedeutung des Schnellschnittes in der endokrinen Tumorchirurgie. [Die%20Chirurgie,]Die Chirurgie, https://doi.org/10.1007/s00104-025-02266-3

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